Mit einem neuen Konzept in der neuen Saison

Mit noch einigen Fragezeichen ist der Saisonstart 2020/2021 bei den Basketballern der BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen behaftet. Normalerweise beginnt in dieser Zeit des Sommers die heiße Vorbereitungsphase bei den Kangaroos. Im Training sind die Spieler aller Teams tatsächlich bereits, allerdings aufgrund der geltenden Corona-Bestimmungen noch immer etwas eingeschränkt. Zumindest die erste Herrenmannschaft hat aber auch noch deutlich mehr Zeit bis zum Saisonstart als in den Jahren zuvor, der erste Spieltag wurde auf Samstag 31. Oktober festgesetzt.

Saisonstart am 31. Oktober mit Nord- und Südstaffel

Die 1. Regionalliga Südost startet dann zunächst mit einer Nord- und Südstaffel in die Saison, ab Ende Februar sollen den Hauptrunden dann Play-Offs bzw. Eine Abstiegsrunde zwischen den beiden Gruppen folgen. Die Saison wird dann mindestens bis Anfang Mai dauern. Sollte im Herbst eine Spielrunde wegen des Coronavirus noch nicht möglich sein, wäre ein Saisonstart Anfang Januar auch noch denkbar. Im schlechtesten Fall könnte die Liga auch gar nicht gespielt werden, weil mit Ausnahme der Farmteams der Bundesligisten alle anderen Vereine auf Zuschauereinnahmen angewiesen sind und auch die Sponsoren ihr Engagement natürlich von einer solchen Präsenz abhängig machen.

BG-Trainer Emanuel Richter: „Die Saisonvorbereitung ist dadurch nicht ganz einfach, aber ich denke, dass Liga und Vereine eine gute Lösung gefunden haben. Der spätere Saisonbeginn verschafft Luft, auch bei der Umsetzung von Hygienekonzepten. Die Nord-Süd Staffelung erleichtert die Reisen und lässt auch einmal ein Spiel unter der Woche zu, wenn es nötig wäre. Durch den Rückzug einiger Zweitligisten sowie die fehlende Auf- und Abstiegsrunde haben wir ja 17 Teams in der Liga statt 14. Eine normale Doppelrunde mit 32 Spieltagen wäre in Corona-Zeiten utopisch gewesen“, so Richter.

Personell hingegen ist die BG schon relativ weit. Beginnend im Management. Dort löste vor zwei Wochen Andreas Moser (45) als Geschäftsführer der Kangaroos Basketball GmbH Tom Oertel ab, der das Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr weiterführen konnte. Mit Moser, dessen Vater Hubert W. Moser einst 1979 die Basketballabteilung in Leitershofen gründete, steht somit wieder ein echtes Eigengewächs an der Spitze der Kangaroos. Und auch auf dem Spielfeld bildet sich der Kader weitestgehend heraus: Mit Simon Bradaric (23) und Mario Hack-Vazquez (21) kommen zwei sehr starke Aufbauspieler vom Regionalliga-Konkurrenten Bad Aibling. Bradaric erzielte letzte Saison 18,9 Punkte pro Partie, Hack-Vazquez deren 15,6 Zähler. Aus der baramundi basketball akademie rückt Jannik Westermeier (17) in die erste Mannschaft auf, das sicherlich größte Aufbautalent im Raum Augsburg der letzten Jahre. Marc Kaufeld spielte zuletzt in der zweiten Mannschaft der Leitershofer. Der 201cm große Powerforward machte bereits letzte Saison bei dem ein oder anderen Aushilfseinsatz in der ersten Mannschaft eine sehr gute Figur. Aus dem letztjährigen Kader sind weiterhin Kapitän Dominik Veney, Nedim Hadzovic und Milan Tesic sowie auf den Außenpositionen Nino Tomic, Lewis Londene, Youngster Niklas Moosrainer und Max Uhlich mit von der Partie. Trainer Richter wird auf der Bank von seinem Co Michael Dorsch unterstützt, der zeitgleich auch die zweite Mannschaft betreut.

Abgänge gibt es auch. Bernhard Benke zieht es ebenso in die 2. Bundesliga (Oberhaching) wie Jonas Sauer. Auf einen Amerikaner verzichten die Stadtberger. Sofern ein solcher Spieler überhaupt einreisen könnte, wäre das Prozedere hierfür aktuell ein unkalkulierbares Risiko. Trainer Richter hat damit kein Problem: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader, den ich gemeinsam mit unserem sportlichen Leiter Stefan Goschenhofer zusammengestellt habe. Die deutschen Spieler sollen Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln. Wer trainiert, wird seine Chance bekommen. Die Tür ist jederzeit offen auch für weitere Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Erstes Ziel ist jetzt, gesund in die Saison zu kommen, und dann wäre es super, wenn wir die Play-Offs erreichen“, so der Chefcoach.

Neben dem Regionalligateam gehen aber noch weitere elf Mannschaften in die Saison. Auch hier verursacht der Saisonstart noch einiges an Kopfzerbrechen. Geschäftsführer Andreas Moser: „Momentan wird ein Regelbetrieb geplant, sprich, alle Teams werden im Laufe des Oktobers in den Spielbetrieb einsteigen, etwas später als sonst. Auch hier gibt es viele Szenarien, späterer Start, Start im Januar. Für uns ist das Hauptproblem die Hallenbelegung, das ist kaum planbar, wenn sich der Saisonstart verschiebt. Eventuell gehen auch hier die Spielrunden dann bis Ende Mai, gerade im Winter sind aber die Hallen natürlich top belegt. Es wartet noch viel Arbeit auf uns und wir hoffen, dass alles klappt. Man hat in den letzten drei Monaten schon gesehen, welche wichtige Rolle der Sport bei uns einnimmt. Wir sehnen uns alle nach Normalität“, so Moser.