Tolle Kulisse, toller Kampf – Kangaroos unterliegen trotzdem gegen Schwabing

Tolle Kulisse, toller Kampf – Kangaroos unterliegen trotzdem gegen Schwabing

Es war eigentlich der perfekte Abend beim letzten Spiel des Jahres für die Basketballer der BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen. Eine randvolle Halle, ein tolles Rahmenprogramm, der Bachelor und Ex-Nationalspieler Andrej Mangold als Stargast, ein bis zum Schluss packendes Basketballmatch von beiden Teams. Nur das Ergebnis passte nicht ganz für die Kangaroos: Am Ende unterlag man mit 67:75 (38:28) dem MTSV Schwabing und geht nun nach der Hälfte der Spiele mit 14:12 Punkten als Tabellensechster in die kurze Weihnachtspause der 1. Regionalliga Südost.

BG-Geschäftsführer Tom Oertel und sein Team hatten sich nicht lumpen lassen, 700 Fans waren zum Jahresausklang nochmals in die Stadtberger Sporthalle gekommen. Natürlich hatte Andrej Mangold allein schon für regen Zulauf gesorgt, er schrieb vor dem Spiel fleißig Autogramme, machte Fotos vor allem mit den jugendlichen und weiblichen Fans und trat in der Halbzeit zum Shootout gegen ausgewählte Zuschauer an. Ein überaus sympathischer Auftritt des 32-jährigen Stars aus der RTL-Dating Show. Das war aber nicht alles: Die Leitershofer Orgacrew präsentierte den neuen Hoodie „Just KangaROO it“, der bereits an diesem Abend 200 Mal verkauft wurde und das meistgetragene Kleidungsstück in der Halle war. Fanschals, Glühweinstand, Catering – auch Schwabings Trainer Robert Scheinberg zeigte sich schon vor dem Spiel angetan vom Eventcharakter der Partie: „Hier kommt man immer gerne her“, freute sich Scheinberg, der selbstbewusst mit sechs Siegen aus den letzten sechs Spielen und mit komplettem Kader nach Stadtbergen angereist war. Sein Gegenüber Emanuel Richter hatte da ganz andere Sorgen, den kurzfristig musste er mit Nino Tomic den bereits sechsten Ausfall verkraften. Mannschaftsarzt Dr. Rolf Pesch hatte wegen einer Knieverletzung sein Veto gegen den Einsatz des 22-jährigen eingelegt. Mit ihm selbst standen Richter somit nur noch sechs Kaderspieler zur Verfügung, mit Marc Kaufeld, Epi Lawson, Uros Vucevic und Leon Ritschel rückten vier Akteure aus der Zweiten auf. Die BG machte aber sofort da weiter, wo sie letzte Woche aufgehört hatte: Richter coachte erst einmal nur, seine Mannen boten Kampf, Kampf, Kampf und Einsatz bis zum sprichwörtlichen Erbrechen. Kein Ball gab man verloren, verteidigte exzellent und gewann das erste Viertel 18:17. Danach baute man den Vorsprung gegen sichtlich überraschte Schwabinger auf 32:20 aus, zur Halbzeit stand es 38:28 für die Kangaroos. Natürlich stellte sich da schon die Frage, wie lange die Kraft in diesem sehr intensiven Spiel reichen würde.

Die Münchner kamen dann auch besser aus der Kabine, zeigten jetzt ihre ganze Klasse und drehten mit einem 17:4 Lauf das Match in einen eigenen 45:42 Vorsprung. Wer nun dachte, die Kangaroos wurden einbrechen, sah sich getäuscht. Vor allem der überragende Jonas Sauer hielt seine Farben im Spiel, nachdem er schon in der ersten Halbzeit sensationell gedunkt hatte sorgte er jetzt mit zwei Dreiern für eine eigene Leitershofer 50:45 Führung. Nun ging es hin und her, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, die Halle kochte förmlich. Die Entscheidung fiel dann sicherlich in der 29. Spielminute bei nun wieder ausgeglichenem Spielstand: Nach einem Stadtberger Offensivfoul gerieten einige Spieler aneinander, es folgte die ein oder andere kleinere Schubserei und ein paar emotionale Wortwechsel, die Situation war etwas unübersichtlich in einer bis dato aber sehr fairen Partie. Das Schiedsrichtergespann überlegte qualvolle fünf Minuten, wie nun zu verfahren sei und disqualifizierte anschließend LeitershofensChuck Brown und Schwabings Tristan da Silva, sicherlich nicht die Initiatoren der Rangelei. Dazu erhielt BG-Co-Trainer Andreas Moser ein T-Foul, weil er auf dem Spielfeld einige erhitzte Gemüter beruhigte.

Die ohnehin dezimierten Kangaroos traf die Disqualifikation natürlich wesentlich härter als die breit aufgestellt Schwabinger. Beeindruckend trotzdem, wie sich die Stadtberger im Spiel hielten und angetrieben von ihren Fans bis zum 65:68 in der 38. Spielminute in Schlagdistanz blieben. Danach war man aber sichtbar stehend K.O. Die Kräfte schwanden und man musste den Landeshauptstädtern am Ende den siebten Sieg in Folge überlassen, auch wenn es der Knappste des MTSV seit Anfang November war.

BG TOPSTAR Leitershofen/Stadtbergen: Brown (16), Lawson, Sauer (20/2 Dreier), Londene (8/2 Dreier), Kaufeld (2), Uhlich (4), Veney (6), Ritschel, Vucevic, Richter (11/3 Dreier).

Beste Werfer Schwabing: Freer (18), Leuchten (15), Hounnou (9)

Stimmen zum Spiel:

BG-Spielertrainer Emanuel Richter: „Ich bin total stolzauf meine Spieler, wie sie sich heute reingehängt haben. Aber auch auf die 700 Fans, die uns so enthusiastisch getragen haben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber ich glaube, dass wir eine gute Rückrunde spielen können. Jetzt freuen wir uns auf ein paar Tage Ruhe über Weihnachten, das hat das Team jetzt bitter nötig. Ich wünsche allen ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr“.

BG Co-Trainer Andreas Moser: „Ich habe das Feld betreten, um den ein oder anderen Spieler zu beruhigen. Es war ja dann auch schnell wieder Ruhe. Ich finde das besser, als von der Seitenlinie herumschreiend auch noch die Emotionen anzuschüren. Allerdings sind die Regeln jetzt anders, ich bin ja erst seit einer Woche wieder so nah dran am Coaching Geschäft, und daher gab es dann eben auch noch das T-Foul. Natürlich wäre es interessant gewesen, wie die Partie gelaufen wäre, wenn Chuck bis zum Schluss dabei gewesen wäre. Wir wissen nicht warum, aber dem war dann eben halt nicht so.“

BG-Geschäftsführer Tom Oertel: „Danke an Andrej Mangold für diesen unkomplizierten und spontanen Besuch, das war eine tolle Sache. Danke aber auch an unsere ganzen ehrenamtlichen Helfer, die dieses Weihnachtsspiel mit riesigem Einsatz möglich gemacht haben. Und dies nur ein Tag, nachdem wir schon für alle unsere Kinder die Weihnachtsfeier gestemmt haben. Der Ausgang des Abends war natürlich dann nicht ganz optimal, aber wir machen im neuen Jahr weiter und lassen uns nicht unterkriegen“.